happige vorwürfe aus heiterem himmel, ein ping-pong sinnfreien smalltalks zwischen den smiths und den martins, endlose geschichten, die dann irgendwie doch ein ende finden, aber keine pointe. man gluckst, weil man genau solche episoden bei bekannten auch schon beobachtet hat, und gluckst nicht mehr, als man realisiert, derlei unsinn gelegentlich durchaus auch selber zu produzieren. dann schaut auch noch ein feuerwehrmann vorbei, tieftraurig, weil es nichts zu löschen gibt..... "die kahle sängerin" von eugène ionesco war 1950 die urmutter des absurden theaters. das wiener volkstheater tourt mit ihr jetzt durch die aussenbezirke, wir schauen's uns in der kulturgarage der seestadt aspern an. mit seinem endzeitgroove passt das stück prima in die gegenwart, und regisseurin johanna mitulla treibt es konsequent auf die spitze, die absurden phrasen finden auch visuell ihre entsprechung, mit grotesken kostümen, irren verrenkungen, kuriosen einlagen, harten schnitten. zwei tolle schauspielerinnen und zwei tolle schauspieler teilen sich die sechs rollen und garantieren mit viel spielwitz und tempo dafür, dass diese etude über die langeweile keinen moment langweilig wird. es brennt dann doch noch irgendwo, das wohnzimmer mutiert, während von ferne eine verhackte barockarie erklingt, zu einer unwirtlichen mondlandschaft. kurz, es sieht nicht gut aus für die smiths und die martins, es sieht nicht gut aus für die welt, sie nimmt zunehmend dadaistische züge an. die kahle sängerin übrigens, die dem stück zum titel verhalf, kommt nicht vor, in keinem einzigen satz. einer der darsteller sagte bei einer der proben vor der uraufführung statt "institutrice blonde" versehentlich "cantatrice chauve" und, schwups, avancierte der versprecher zum titel. noch so eine absurdität.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen