¡qué fiesta! das gastland kuba macht die 19. ausgabe des volkskulturfests obwald im wald bei giswil zur grandiosen party mit hoher glücksquote. obwohl, wir wissen es, „es gibt einfachere länder als kuba“, sagt moderatorin selma wick bei der begrüssung: stromausfälle, notstand bei lebensmitteln und benzin, tödliche folgen medizinischer unterversorgung, das land leidet enorm. doch eines lassen sich diese menschen nicht nehmen: ihre musik, ihre rhythmen, rumba und son, ihre ausgelassenen tänze und die gesänge, mit denen sie die götter immer wieder anrufen, auch wenn diese götter offensichtlich schlecht hören. musik ist für die kubaner lebenselixier und ablenkung. los cimarrones und die santiago all stars beweisen beim obwald drei stunden lang, welch befreiende kraft in dieser musik steckt, welche lebensfreude, welcher lebenswille, das bebt, das knallt, das bringt das blut zum kochen, das reisst mit. wie immer lebt das obwald auch von den kontrasten: rein optisch ist der jodlerklub luegisland aus entlebuch-ebnet der maximale gegensatz zu kuba, keine bewegung, kein augenzwinkern in dieser männerrunde – doch durchs band glasklare stimmen und naturjodel vom allerfeinsten. wie jedes jahr beobachtet man als zuschauer fasziniert, wie sich die gäste aus der ferne und die einheimischen musikerinnen und musiker dann zunehmend anfixen und hochschaukeln. plötzlich trommelt der elegante kubaner im anzug und mit hut nicht nur wild auf seinen bongos und congas, sondern auch auf vier milchkannen aus dem muotathal, und plötzlich realisiert man, wie sehr sich die erotisch-ekstatischen balztänze der jungs von bodäständix aus dem kanton schwyz und die balztänze aus havanna gleichen – und beim finale dann prompt zur weltumspannenden balzerei vermischen, zu der auch das publikum unter dem weiten zeltdach tobt. das ist obwald, so muss es sein. das herz geht auf.
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