"tudududz tududz tudududhz....." boris, ein bärtiger älterer herr aus mariupol, wiederholt das geräusch noch einmal. es ist der sound des krieges. auf zwei grossen screens im polnischen pavillon an der biennale ahmen - in nahaufnahme gefilmt von marta czyż - auch halyna, anastasia, samir, inna, valerii und viele, viele andere die geräusche von kalaschnikows, panzern, mortar shellings, fliegerbomben nach und der text wird auch eingeblendet: "wzwfff bu buuhh!", "weee uuu mmm uuuuuu", "tududz", "bumbumbumbumbumbumbum", "sshhhhhh-s-s-s-shhh-sssh". dann wenden sie sich direkt ans publikum: "repeat after me." wiederholt das laut, damit ihr es hört, fordert boris, damit ihr es hört und nie mehr vergesst. denn unser krieg könnte auch euer krieg werden. vor den zwei screens stehen je acht mikrofone. "repeat after me." dann schweigen die ukrainerinnen und ukrainer. und kaum jemand im abgedunkelten raum wagt es, sich auf dieses karaoke des schreckens einzulassen. "this pavillon touched me the most", schrieb jemand ins gästebuch beim ausgang. ja, tatsächlich. - auf der grossen leinwand im österreichischen pavillon, nur ein paar schritte weiter, tanzen vier ukrainische ballerinen tschaikowskys "schwanensee". der lief im sowjet-tv immer, wenn die bevölkerung von heiklen politischen entwicklungen abgelenkt werden sollte. der subversive ansatz der vier ukrainerinnen: sie proben ihren "schwanensee" für den regimewechsel in moskau. im endlos-loop.
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