Donnerstag, 27. Juni 2024

LUZERN: UMJUBELTER KARRIERESTART

der grosse moment im grossen konzertsaal, der ganz grosse moment für marie hasoňová (violine), mariya kostenko (klavier), tereza kotlánová (sopran), filipe dandalo modafferi (kontrabass) und mikalai semiankou (violine). die fünf absolvierten an der hochschule luzern musik den master-studiengang solo performance – früher: solistinnen-diplom. und jetzt also, grande finale, das abschlusskonzert der solistinnen und solisten mit, was für eine ehre, dem luzerner sinfonieorchester unter dem ebenfalls noch jungen gabriel venzago, und das nicht irgendwo, sondern, was für eine ehre, im kkl-konzertsaal, dem sich alle fünf mit ihrer virtuosität und ihrer musikalischen leidenschaft als absolut würdig erweisen. das ist kein vorspielen, sondern fürs publikum eine entdeckungsreise auf höchstem niveau. denn neben mozart und richard strauss werden auch werke aus musikalischen nischen geboten. der brasilianer filipe dandalo modafferi zum beispiel präsentiert das praktisch unbekannte konzert für kontrabass des tschechischen komponisten františek hertl, eine trouvaille aus dem jahr 1957, die das oft in den hintergrund verdammte instrument in all seinen facetten strahlen lässt, schwelgerisch, energisch, auch witzig, vieles gemahnt an den ventilierenden soundtrack eines tschechischen zeichentrickfilms und genauso herrlich verspielt tanzen modafferis elegante finger über die saiten, während er seinen bass, den er um einiges überragt, von hinten regelrecht umarmt. freuden fürs auge, freuden fürs ohr, ausnahmslos. diese junge energie, die bereit ist für den aufbruch zur grossen, internationalen karriere, steckt sicht- und hörbar auch die musikerinnen und musiker des orchesters an, sie zieht sich durch den ganzen abend. und als dann mariya kostenko den finalen akkord des phantastisch-pompösen fis-moll-klavierkonzerts von alexander skrjabin in die tasten haut: jubel allenthalben, jubel für die vielen grossen momente.

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