engelberg hat 4619 einwohnerinnen und einwohner und 77 eingeschriebene vereine. einen davon gründeten vor nicht allzu langer zeit der umtriebige zürcher galerist peter kilchmann, der seit kindsbeinen mit engelberg verbunden ist, und die kuratorin dorothea strauss. er heisst „backstage engelberg“ und verfolgt das ziel, im klosterdorf diesen sommer während acht wochen internationale kunst zu präsentieren. das ist ambitioniert in der absicht und, so lässt sich nach dem startwochenende festhalten, beachtlich im resultat. backstage heisst hier: unscheinbare oder unbekannte orte, die den touristenmassen sonst eher verschlossen bleiben, werden mit kunst neu belebt – das ehemalige schlachthaus und der historische eiskeller am bänklialpweg, der dachboden im bellevue-terminus, das billett-hüsli der alten terrace-bahn, die verlotterte kegelbahn hinter dem hotel engelberg (mit zilla leuteneggers „zillagorilla“ besonders gfürchig) und, als absolutes bijou, das kleine schuhmacherhäuschen mitten im dorf, das seit 1996 ungenutzt ist, aber immer noch vollgestopft mit den ursprünglichen utensilien. 53 künstlerinnen und künstler aus 18 nationen liessen sich von den 21 lokalitäten zu mal überschwappenden und mal minimalistischen interventionen inspirieren. wir haben in einem mehrstündigen rundgang gerade mal die hälfte geschafft, das angebot reicht also für mehr als einen engelberg-trip. „backstage engelberg“ bietet eine faszinierende entdeckungsreise im doppelten sinn, zu teilweise hochkarätiger kunst einerseits, zu versteckten winkeln anderseits. hinter den kulissen ergeben sich neue perspektiven, oder wie es backstage-kuratorin dorothea strauss bei der vernissage formulierte: „das dahinter ist das neue vorne.“
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