Freitag, 5. Juli 2013

LUZERN: MEHR ZEIT DANK KLEINSCHREIBUNG

da stiess ich doch neulich auf dieses zitat, eine rhetorische frage: "welche kräfte werden gespart, wenn die schreibmaschine die grossen staben fallen lässt?" das fragt walter porstmann, der erfinder des din-formats. respektive: er fragte, nämlich bereits 1920. es war dies ein frühes plädoyer für die kleinschreibung als zeit- und energiesparmassnahme. die frage liess mich nicht mehr los, und die antwort ist verblüffend: mal angenommen, man schreibt pro jahr 167 a4-seiten; mal angenommen, auf einer durchschnittlichen seite tummeln sich 200 grossbuchstaben; mal angenommen, der motorische und mechanische aufwand für einen grossbuchstaben nimmt 0,38 sekunden in anspruch - dann verschwendet man pro jahr 212 minuten. 212 minuten! pro jahr! so lange dauert "ben hur" oder eine eisenbahnfahrt von luzern nach mailand oder die zubereitung einer bouillabaisse für sechs personen. wenn das keine perspektiven sind. ab sofort schreibe ich nicht mehr nur aus gründen der visuellen ästhetik alles klein.

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