mozart in weissen tennisshorts, darüber ein pinker glittermantel. auf der bühne das gerüst einer musikarena mit einer giftgrünen drehscheibe im zentrum. das musical „mozart!“ beamt die biografie des grossen komponisten, der zeitlebens zwischen genie und ewigem kind pendelte, ins heute: mozart als popstar. ein steilpass für die studierenden der bayerischen theaterakademie, in den hauptrollen die sieben vom master-studiengang musical. die können was, die füllen selbst eine so riesige bühne wie die des prinzregententheaters mit höchster professionalität, stimmlich, darstellerisch, tänzerisch. sie schiessen selfies mit wolfgang amadeus, sie kicken mit sitzballgrossen mozartkugeln, jagen die ganze „zauberflöte“ pantomimisch in eineinhalb minuten durch, singen sich durchs wabernde trockeneis und tanzen sich in den bühnenhimmel, das hat schwung, das hat power, das macht spass. die geschichte vom ausnahmetalent, das sich aus den klauen des vaters und von förderern freischwimmen muss, ist dann berührend, wenn mozart als kleine stabpuppe ganz bei sich und den drei famosen mozart-darstellern zu sein scheint, sie kippt allerdings immer wieder, klischee und kitsch kiloweise und alles in süffigem sound ertränkt. so also stellen sich vier angejahrte herren die wilde jugend vor, komponist sylvester levay und texter michael kunze vor 25 jahren, als der pop-rock-mozart seine uraufführung erlebte, und dirigent andreas kowalewitz und regisseur andreas gergen im november 2024. nun ja. emanuel schikaneder, der umtriebige librettist der „zauberflöte“, gibt in „mozart!“ ungefragt immer wieder das rezept durch, mit dem kasse zu machen ist: „a bisserl fürs hirn, a bisserl fürs herz, a bisserl krawall und spektakel.“ so ist es. von allem a bisserl. nicht mehr und nicht weniger. und das publikum kreischt und johlt.
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