theater sind spiegel der gesellschaftlichen zustände und inspiration zur optimierung derselben. höchst erfreulich also, dass immer wieder neue theater gebaut und alte saniert werden, in frankfurt, in mannheim, in luzern, wo altes und neues sogar kombiniert werden sollen. als luzerner besucht man die aktuelle ausstellung im deutschen architekturmuseum in frankfurt mit entsprechend grossem interesse: „ganz grosse oper – bühnenbauten im europäischen vergleich“. was auffällt: dort, wo die substanz erhalten und auf den neusten stand gebracht wird, laufen termine und kosten oft massiv aus dem ruder, es wird dann nicht teuer, sondern sauteuer. 2011 wurden für die sanierung von oper und schauspiel köln 253 millionen euro budgetiert, wiedereröffnung sollte 2015 sein. mittlerweile rechnet die stadt mit gegen einer milliarde – und ein eröffnungstermin steht noch nicht fest, weil immer noch viel zu viele am projekt rumfummeln. als gegenbeispiel und best practice wird der neubau des münchner volkstheaters aufgeführt, wo der auftrag zu einem festpreis an einen generalunternehmer ging: budget eingehalten, zeitplan eingehalten, die stadt, das theater und das publikum sind gleichermassen glücklich. bei den neubauten zeigt sich durchs band der einbezug der stadtbevölkerung als zentrales element, also auch des theaterfernen publikums: bei der oper in oslo ist das dach als öffentlicher stadtplatz gestaltet, beim schauspielhaus in kopenhagen gibt’s auf dem vorplatz bühnen und buden für open-air-veranstaltungen, das musiktheater linz ist mit direktem zugang zum volksgarten als „erweitertes wohnzimmer“ für die bevölkerung konzipiert. wenn das luzerner stadtparlament diese woche dem projektierungskredit fürs neue theater zustimmt, wird diesem aspekt anschliessend ganz besondere aufmerksamkeit zu widmen sein.
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