Sonntag, 19. Dezember 2021

NIEDERRICKENBACH: ALBIN BRUN TRIO

eine kleine frau verschwindet beinahe hinter ihrem grossen akkordeon und drei männer geraten ins schaufelrad eines dampfschiffs und ein rabenschwarzes pferd zieht ziellos einen leeren schlitten durch eine vollmondnacht und eine kecke pariserin führt ihr rosa seidenkleid auf der terrasse eines luftkurorts spazieren und ein bassist zupft versonnen an seinem instrument und schmunzelt ihm hin und wieder verschwörerisch zu und ein paar freche mädchen lesen äpfel vom boden auf und machen aus dem fallobst wurfobst und ein mann bläst mit inbrunst seine ganze lunge und beinahe auch noch seine augen in sein saxophon hinein und eine zahnradbahn rast völlig entfesselt den berg hoch und wunderliche sagengestalten trippeln leichtfüssig durch eine unwegsame höhle und ein komisches kamel bespasst touristinnen in einem ägyptischen fake-dorf und und und und und dann kündigt der mann mit der hyperaktiven lunge und den hyperaktiven augen das nächste stück an, es heisst „jetzt aber“. – das alles sieht und/oder hört und/oder phantasiert man, wenn das albin brun trio in der kirche niederrickenbach aufspielt. albin brun (sopransaxophon und schwyzerörgeli), patricia draeger (akkordeon) und claudio strebel (kontrabass) jonglieren aufs vergnüglichste mit stilen und rhythmen, wandern von der volksmusik zum jazz und wieder zurück, mal laut und mal lyrisch, fidel und funny. fortsetzung folgt: „a-horn“ heisst die sympathische konzertreihe in niederrickenbach, die ein paar zugezogene um thomas buchmann aufgegleist haben und die eine art booster sein will für das verschlafene klosterdorf. jetzt aber. 

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