Sonntag, 1. Januar 2017

GENOVA: TRATTORIA DELL'ACCIUGHETTA

l’acciuga, die sardelle. l’acciughetta, das sardellchen. das diminutiv ist bei der trattoria dell’acciughetta an der piazza sant’elena in genova durchaus angebracht. das lokal ist nur wenig grösser als ein wohnzimmer, es bietet gerade mal 24 gästen platz und man würde es in den schmalen und verwinkelten gassen der grössten altstadt europas ohne hinweis (in unserem fall aus dem freundeskreis) wohl kaum entdecken. und das, muss man sagen, wäre ausgesprochen schade, weshalb wir den geheimtipp gerne weitergeben. die quirlige chefin ist gerade mal 29 und hat, weil sie der festen überzeugung ist, dass die jugend in italien mehr chancen bekommen muss, einen 21jährigen chefkoch angestellt. nach dem silvesterdiner darf man festhalten: die chefin und die gäste wurden und werden reichlich belohnt, dieser simone hat seine chance genutzt und verdient. vom ersten bis zum letzten gang zauberte er mit seinen nur zwei kollegen ein kreatives kulinarisches feuerwerk auf die teller, ein streifzug durch meere und gärten, eine lust für augen und gaumen. mein persönlicher favorit war der dritte gang, ein wunderbar cremiges champagner-risotto, üppig garniert mit einem misto aus dünnen scheiben von roten krebsen und austern, ingwer und limetten. ein gedicht. man freut sich bereits auf den nächsten besuch hier, es muss ja nicht immer ein silvester-mehrgänger sein. diese sympathische kleine trattoria hat alles, um das warten auf die fähre nach sardinien oder das schlechtwetterprogramm der cinque-terre-wanderwoche massiv aufzuwerten oder auch ganz ohne weiteren grund nach genova zu fahren. nirgendwo liegt uns schweizern das meer näher.

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