l’acciuga,
die sardelle. l’acciughetta, das sardellchen. das diminutiv ist bei der
trattoria dell’acciughetta an der piazza sant’elena in genova durchaus
angebracht. das lokal ist nur wenig grösser als ein wohnzimmer, es bietet
gerade mal 24 gästen platz und man würde es in den schmalen und verwinkelten
gassen der grössten altstadt europas ohne hinweis (in unserem fall aus dem
freundeskreis) wohl kaum entdecken. und das, muss man sagen, wäre ausgesprochen
schade, weshalb wir den geheimtipp gerne weitergeben. die quirlige chefin ist
gerade mal 29 und hat, weil sie der festen überzeugung ist, dass die jugend in
italien mehr chancen bekommen muss, einen 21jährigen chefkoch angestellt. nach
dem silvesterdiner darf man festhalten: die chefin und die gäste wurden und
werden reichlich belohnt, dieser simone hat seine chance genutzt und verdient. vom
ersten bis zum letzten gang zauberte er mit seinen nur zwei kollegen ein
kreatives kulinarisches feuerwerk auf die teller, ein streifzug durch meere und
gärten, eine lust für augen und gaumen. mein persönlicher favorit war der
dritte gang, ein wunderbar cremiges champagner-risotto, üppig garniert mit einem
misto aus dünnen scheiben von roten krebsen und austern, ingwer und limetten.
ein gedicht. man freut sich bereits auf den nächsten besuch hier, es muss ja
nicht immer ein silvester-mehrgänger sein. diese sympathische kleine trattoria
hat alles, um das warten auf die fähre nach sardinien oder das
schlechtwetterprogramm der cinque-terre-wanderwoche massiv aufzuwerten oder
auch ganz ohne weiteren grund nach genova zu fahren. nirgendwo liegt uns
schweizern das meer näher.
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