„in
nur zehn jahren ist der boulevard-journalismus zum mainstream-journalismus
geworden“, stellt soziologie-professor kurt imhof fest und prophezeit: „in
zukunft dominiert in den medien visualisiertes human-interest-kurzfutter – anschwellende
einfalt.“ ein jung-redaktor von „blick am abend“ bemerkt: „es fehlen einfach
die fünf minuten, um mehr hintergrund zu bringen.“ die holländische
medien-dozentin hille van der kaa sagt: „die grenze zwischen journalismus und
aktivismus ist im digitalzeitalter noch stärker verschwommen.“ daniel
binswanger vom „magazin“ ist überzeugt: „die srg wird umso wichtiger, je
stärker die anderen medien personal und qualität abbauen.“ auch der
stellvertretende srf-direktor hansruedi schoch glaubt, dass qualität zunehmend
mehr zählt: „die grossen zeiten stehen bevor.“ – an der tagung der srg
deutschschweiz zur zukunft des journalismus in winterthur herrscht tiefe einigkeit,
dass der schrott auf der einen seite massiv zunehmen und die qualität auf der
anderen seite deshalb immer wichtiger wird. absolut nicht einig sind sich referentinnen
und diskussionsteilnehmer, ob auch modelle funktionieren, d.h. geschäftsfähig und
nachhaltig sind, die schrott und qualität unter einem dach/titel miteinander
kombinieren: katzenbilder neben edelfedern, politische recherchen neben
promi-quark. wir müssen huffpost, buzzfeed und watson im auge behalten.
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