Mittwoch, 1. Februar 2017

TEHERAN: TRUMP-BANN TRIFFT THEATERCRACKS

auch er. auch amir reza koohestani kann nicht mehr in die usa reisen. auch dieser bedeutende iranische theatermacher, der international gefeiert wird, zuletzt in münchen für seine differenzierte  inszenierung von „der fall meursault – eine gegendarstellung“, auch er ist vom trump-bann betroffen: „all dies mit der ‚sicherheit des landes‘ zu rechtfertigen, ist unsinnig. das ist nur eine ausrede für eine radikale ideologie. ich habe neulich gelesen, dass in den letzten 45 jahren kein einziger mord in den vereinigten staaten von einem iraner begangen wurde – keiner“, schreibt koohestani heute in der „süddeutschen zeitung“. und weiter: „nein, es geht hier nicht um sicherheit. die massnahmen sind teil einer schmutzigen politik mit dem ziel, muslime zu desavouieren, ihnen ein schlechtes image anzuhängen. das geht umso leichter, je weniger die amerikaner mit muslimischen menschen in kontakt und ins gespräch kommen. das theater – als live-kunst – tut das genaue gegenteil: es ermöglicht die direkte begegnung.“ vor zwei jahren gastierte koohestanis teheraner truppe bei festivals in den usa: „es war ein grossartiger austausch – dafür wurden solche festivals nach dem zweiten weltkrieg ins leben gerufen. so etwas ist jetzt nicht mehr möglich, selbst wenn wir wieder eine einladung bekämen.“ 

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