Mittwoch, 15. Februar 2017

AARAU: CINÉMA MON AMOUR

wenn sie kino mögen, mögen sie auch diese ausstellung. unter dem titel „cinéma mon amour – kino in der kunst“ zeigt das aargauer kunsthaus in zusammenarbeit mit den solothurner filmtagen, wie filme, filmsequenzen und das filmhandwerk im allgemeinen künstlerinnen und künstler immer wieder inspirieren. fetzen aus thrillern, fetzen aus western, aus stummfilmen, die fratze von jack nicholson, der heulende dustin hoffman, bollywood-casting, popcorn-geraschel, geniale schlusseinstellungen: nichts ist sicher vor ihnen, alles wird geplündert und auf bildern, in videos und installationen lustvollstens zitiert und recycliert und kommentiert und variiert. kino ist leben und, daran lässt diese ausstellung keinen zweifel, die kunst bedient sich an derselben theke. das hat, zugegeben, manchmal etwas beliebiges und unübersichtliches, ist aber von a bis z kurzweilig und anregend und es lohnt sich, für den rundgang reichlich zeit zu reservieren. für den letzten raum haben sich die kuratorinnen was besonders hübsches ausgedacht: „the end“ von mark wallinger (2006). der 35mm-film ist ein einziger abspann, pfundig grundiert mit dem donauwalzer von johann strauss und genau so lang wie dieser, 11 minuten 40 sekunden. rund 1900 namen klettern in dieser zeit die leinwand hoch, shallun, col-hozeh, azbuk, bavai, zalaph, mehetabeel, nahamani, mispereth, 1900 namen weiss auf schwarz, nichts anderes - eine liebevolle hommage an all die zahllosen abspanne (und die zahllos darin aufgeführten), die rund um den globus unbesehen in die leere von kinosälen flimmern, und ein dankeschön der kunst ans kino.

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