welchen
beitrag kann und will ich als schauspielerin, als schauspieler in unserer
komplexen und disparaten welt leisten? wer bin ich, wenn ich schlicht meinen
impulsen folge? warum will ich teil des zaubers sein? unter der leitung seiner
dozentin, der schauspielerin wiebke puls, verknüpft der 3.jahrgang der otto falckenberg
schule „klein zaches“ von e.t.a. hoffmann mit den ganz existentiellen fragen zu
beginn einer theaterkarriere und macht daraus in der kammer 3 der münchner
kammerspiele einen ebenso verspielten wie intelligenten abend. das märchen vom schön
und talentiert scheinenden wechselbalg liefert die grundlage für reichlich körperarbeit
und kopfarbeit, viel bewegung auf der bühne, viel bewegung in den gedanken. „ich
glaube, der schauspieler spielt für sich selbst“, sagt lina habicht, „wenn er
sagt, er mache es für das publikum, lügt er. wenn den zuschauern das spiel dann
gefällt, dann vielleicht, weil sie etwas von sich selbst darin erkennen.“ william
bartley cooper holt zum grossen debütanten-monolog aus, den ihm die dozentin
auf den leib geschrieben hat: „schonungslos werde ich mich ins spiel stürzen.
man wird mich lieben, man wird mich lieben müssen. (…) und ich werde mich in
meinem beruf einrichten und ich werde mich arrangieren mit meinem geltungsbedürfnis
und den diesem geltungsbedürfnis und meinen gewachsenen fähigkeiten nicht immer
entsprechenden aufgaben.“ für lászló branko breiding ist spielen vor allem
kommunikation mit dem publikum, „eine art unmittelbarer austausch von gedanken,
fragen, gefühlen, funkenflug, wenn es gut läuft.“ und bekim latifi zitiert
shakespeare: „lasst die schauspieler gut behandeln, denn sie sind der spiegel
und die abgekürzte chronik des zeitalters.“ funkenflug, immer wieder.
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