am
anfang waren alle skeptisch. die, die’s organisiert hatten. und die, die gar
nicht anders können. doch das volkskulturfest „obwald“ auf der gsang-lichtung
bei giswil wurde schneller als erwartet ein voller erfolg und gehört
mittlerweile zu den sommerlichen musts. auf dem parkplatz autonummern aus
luzern, solothurn, zürich, basel und deutschland - und im publikum sieht man
jetzt, beim zehn-jahr-jubiläum, sogar die eine und den anderen obwaldner, die
anfänglich gar nicht anders konnten als skeptisch-sein. gut so. weiter so. immer
noch braucht’s für die speisekarte übersetzungshilfe: säimerwurscht und
ruichbrot, essiggmiäs, huissossä (das ist kein einheimischer jodel, sondern die
haussauce). lokales auf dem teller, globales auf der bühne: tamara riebli in
obwaldner tracht und nguyen thi trung in vietnamesischer seide machen gemeinsam
den anfang und dann, ja, sind sie alle wieder da zu diesem jubiläum, verteilt
auf zwei wochenenden, die vietnamesen mit ihren saiten- und bambusinstrumenten,
die familia bermudez aus andalusien, für deren flamenco-performance die bühne
verstärkt werden muss, chimi wangmo aus bhutan, die appenzeller, die
toggenburger, die greyerzer. sie wärmen die herzen. und wenn dann (welch klingende namen) omar bandinu, bachisio pira, marco serra und arcangelo pittudu bei vollmond zu ihren
obertongesängen ansetzen, die von tierstimmen, von wind und wellen inspiriert
sind, dann rührt das auch mal zu tränen. die vier sarden sind bekannt als
tenores di bitti, ihre melodien gehören zu den immateriellen kulturgütern der
unesco und sind hier im nächtlichen wald einfach einer von vielen magischen
momenten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen