Sonntag, 4. März 2012

WIESENBERG: TRÄNEN

noch nie, noch gar nie hat man in einem film so viele männer mit tränen in den augen gesehen wie jetzt in „die wiesenberger“ von bernard weber und martin schilt. einer sitzt im hohen gras am stanserhorn und erinnert sich an den tod seiner frau. tränen. „das feyr vo dr sehnsucht“ wird zum grössten schweizer hit und der jodlerclub wiesenberg zum grossen publikumsliebling. tränen. die frage, ob der club das verlockende angebot an die expo in shanghai annehmen soll, spaltet die treuen kameraden an ihrer gv ganz tief. tränen. am jahreskonzert wird der älteste mit seinem lieblingsjodel verabschiedet. tränen. diese bergler, die mit beiden beinen auf dem boden stehen (oft mit dem einen in der showszene und mit dem anderen im miststock…), haben immer wieder tränen in den augen. das wird in dem film nicht voyeuristisch ausgestellt, aber doch so offensichtlich gezeigt, dass es eine bedeutung haben muss. nur welche? liegt hier das grosse geheimnis des naturjodels? dass er gefühle weckt und in ihnen rührt, an die andere musik nicht ansatzweise herankommt? ich weiss es nicht. ich weiss nur, dass auch ich bei einsamen, fernen, reinen jodelklängen mal für mal feuchte augen bekomme. urplötzlich. unerklärlich. meine toggenburger wurzeln? 

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