…..selin besili from switzerland! die junge frau, die als tochter kurdischer eltern im kanton schwyz aufwuchs und am film department der hochschule luzern studierte, gewinnt am festival of future storytellers in münchen den mit 10´000 euro dotierten hauptpreis für den besten film aus den deutschsprachigen ländern plus den spezialpreis für den "most unique film", den originellsten film im wettbewerb. „unser name ist ausländer“ ist besilis bachelor-abschlussfilm. sie rekapituliert und reflektiert darin ihre jugend, als die schweiz zwar ihre heimat war, ihr zuhause, und sie sich doch immer wie fremde fühlen mussten, sie macht dies gemeinsam mit ihren drei geschwistern: alle vier total authentisch, sympathisch, differenziert, einfach den alltag beschreibend, nie grummelnd, nie nachtragend. im sommer war dieser eindrückliche kurzfilm bereits im luzerner open-air-kino zu sehen (hier mehr dazu: BRANDER LIVE vom 5.8.25). selin besilis siegerfilm steht stellvertretend für den trend, der sich beim festival of future storytellers während der ganzen woche manifestierte: das dokumentarische überwiegt zunehmend das fiktive, die filme sind inhaltlich oft autobiografisch geprägt und formal sehr persönlich umgesetzt: handkamera und schwyzer mundart bei den vier besilis, am festival dann der not gehorchend mit englischen untertiteln und als „our name is foreigner“. es geht in diesen neuen filmen um beziehungen, freundschaften, verluste. in „death’s peak“ (der den publikumspreis gewann) verarbeitet der engländer willy fair den suizid seines stiefvaters - in einer animation mit einer herzerweichenden puppe. in „my friend song zhi“ beschäftigt sich xia fan sehr poetisch mit einer episode ihrer jugend, als sie als einzige in ihrem quartier einen zugang zu einer schrulligen, zurückgezogen lebenden alten fand. diese geradezu intimen geschichten sind die intensivsten. man darf sich freuen über diese future storytellers.
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