wenn es sich die bande von robin hood nach der pause gemütlich eingerichtet hat im sherwood forest, mit superpatenter baumhütte, alter badewanne irgendwo im laub, farbigen glühlämpchen und gegrillten wildschweinwürstchen, dann staunt man, dass die begeisterten kinder im luzerner theater nicht gleich auf die bühne stürmen und diesen abenteuerspielplatz entern. mit dem diesjährigen kinderstück ist der schauspielchefin (und künftigen co-direktorin) katja langenbach und der bühnenbildnerin katrin hieronimus ein coup gelungen. die geschichte vom rächer der enterbten (max faatz als rundum liebenswürdiger kerl in der titelrolle) wird hier als kurzweilige lektion über freundschaft, freiheit und gerechtigkeit richtig cool erzählt, nach einem text von john von düffel. in zeiten, wo kinder die visuellen welten von games und ki verinnerlichen und täglich mit reizüberflutung zu kämpfen haben, muss sich ein theater ja schon sputen, um noch einigermassen mithalten zu können. die luzerner inszenierung schafft das mit den schönsten theaterillusionen: nebel schleichen durch den sherwood forest, geheimnisvolle lichter tauchen auf, eine feuersbrunst in der ferne, mal schneit es vom bühnenhimmel, mal steckt jemandem ein dolch im kopf, der volle theaterzauber. und es gibt viel action: stockkampf, fetzige musik zum mitstampfen und das grosse pfeilbogenschiessen aus der mitte des zuschauerraumes als witzige computeranimation auf dem eisernen vorhang. die kinder fiebern eifrig mit, das ist absolut ansteckend: eltern und grosseltern dürfen sich noch einmal ganz, ganz jung fühlen, ein spass der besonderen art. remember „peterchens mondfahrt“ 1961 oder so…..
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