ein düsterer donnerstagabend im dezember - was tun: samichlaus? weihnachtseinkäufe? winterwunderwelt? glühweinschwaden? nichts von alledem. nein, wieder einmal erliegen wir dem charme, der von kleinen und kleinsten kulturveranstaltungen quasi um die ecke ausgeht. gemeinsam luden die società dante alighieri luzern und das bücherparadies terranova zum konzert in die himmelrich-überbauung. im intimen rahmen des salon himmelblau liefern emma biglioli (cello) und jacopo figini (gitarre), ein ausgesprochen sympathisches junges paar aus la spezia, den beweis, dass man das motto des abends - „italia in musica“ - nicht zu eng sehen darf und soll. im ersten teil barockmusik, von italienern in italien komponiert, gabrielli, scarlatti, vivaldi. im zweiten teil die berühmte sonate a-moll für arpeggione von franz schubert, gewiss kein italiener, aber vom zu unrecht verrufenen antonio salieri als knabensopran entdeckt, dann nachhaltig gefördert und unterrichtet. italienisches temperament schliesslich auch im dritten teil mit der sonate für gitarre und cello von radamés gnattali. gnattali? ja, auch noch nie gehört, auch wieder so eine bildungslücke, die das junge paar jetzt aufs erfreulichste geschlossen hat. gnattali (1906-1988) war der sohn nach brasilien emigrierter italienischer musiker, ein secondo, der über 300 werke komponierte. seine sonate ist ein kleines feuerwerk, lateinamerikanische rhythmen und italienische emotionen durchdringen sich in rasantem tempo, eine echte entdeckung. und eine wahre freude, wie biglioli und figini sich quer durch die epochen und weltgegenden spielen und dabei grösste professionalität mit grösster hingabe verbinden. viva la musica.
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