„wie
überflüssig manche dinge sind, merken wir erst, wenn sie auf einmal fehlen; wir
haben sie benutzt, nicht weil wir sie brauchen, sondern weil wir sie eben
haben. wie vieles schafft man sich nur an, weil andere leute es auch haben,
weil alle welt es hat. das ist eine der ursachen unserer nöte, dass wir uns
nach dem beispiel der anderen und nicht nach der vernunft richten, sondern uns
von dem, was die allgemeinheit tut, verleiten lassen. wenn es nur wenige täten,
würden wir es nicht nachmachen; wenn es aber mehrere tun, dann laufen wir ihm
nach, als ob es dadurch richtiger würde, dass es häufiger ist. so nimmt bei uns
der platz des richtigen der irrtum ein, sobald er zum massenwahn geworden ist.“
sagt wer?
sagt greta thunberg? oder luisa neubauer von den fridays for future? nein,
gefehlt. das sagte, respektive schrieb seneca im zweitletzten seiner insgesamt
124 briefe an seinen freund lucilius. vor bald 2000 jahren. („wie viel luxus braucht
der mensch?“, reclam)
Sonntag, 26. März 2023
LUZERN: WIE VIEL LUXUS BRAUCHT DER MENSCH?
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