Montag, 7. Juli 2014

GISWIL: VERS LE CIEL

"obwald", das sympathische festival in der waldlichtung bei giswil, strahlt bereits weit über die grenzen: dieses jahr wurden auf dem parkplatz selbst nummernschilder aus norddeutschland gesichtet. doch auch wenn man das volkskulturfest definitiv nicht mehr als geheimtipp handeln kann, seinen ausserordentlichen charme hat es auch bei der neunten auflage bewahrt. für einmal fehlten im programm zwar die spektakulären highlights, vielleicht entwickelte sich aber gerade deshalb eine besonders herzliche, familiäre atmosphäre zwischen den beteiligten formationen. eines verband sie alle ganz besonders: glockenhelle stimmen voller wärme und energie, die sich immer wieder "vers le ciel" schwingen, wie es in einer liedzeile der gäste aus dem kanton freiburg einmal hiess. die guardianes de la huasteca aus mexiko nutzten diese stimmen für witzige balz- und andere freudengesänge, der einheimische jodlerklub fruttklänge berührte mit dem steimandli-jodel auch manch durch und durch urbanes herz, und als der choeur des armaillis de la gruyère dann spätabends zu "lyoba" ansetzte und die vielen hundert menschen unter dem zeltdach allesamt herzergreifend in dieses ranz des vaches einstimmten, da war es wieder da, dieses ganz spezielle "obwald"-gefühl, das sich subtil an der grenze zwischen festfreude und andacht bewegt.

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