die
alte tram rattert die istiklal caddesi entlang, vom taksim zum tünel, umringt
von viel fussvolk auf dieser sehen-und-gesehen-werden-meile. istanbul früher
oder heute? und neben der fähranlegestelle karaköy verkaufen die fischer ihre
ware auf ihrem kleinen markt gleich selber, mehr fischer als fische. istanbul
früher oder heute? die schwarz-weiss-bilder zeigen die gleiche welt wie die romane
von orhan pamuk: einst und jetzt, arm und reich, orient-traditionen und west-kapital,
istanbul mit all seinen widersprüchen. diese bilder dürfen auch im „istanbul“
an der frankenstrasse in luzern nicht fehlen. ein hauch von hüzün liegt im
raum: die lust der türken an ihrer melancholie. daneben: coole farben, coole
designermöbel (holz!), hellwache junge kellnerinnen und kellner - das neue, das
aufregende istanbul. natürlich gibt´s für die sehnsuchtsmomente, die jeder
kennt, der mal am bosporus war, immer noch das exzellente istanbul-kochbuch von
gabi kopp (bereits in der vierten auflage), doch wenn die zeit oder die zutaten
fehlen, kann dieses neue grill-and-more-restaurant ein veritabler erlebnisersatz
sein: üppige kebabs in x variationen, nicht eingetütet, sondern mit köstlichen
beilagen und saucen gediegen auf dem teller angerichtet, ein vielfältiges
vielfarbiges meze-buffet – und eben genau die atmosphäre, die istanbul so
anziehend macht: früher oder heute? heute oder übermorgen?
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