irgendwann gegen ende der 520-tägigen
mars-mission zieht der irre sergej die mit einem kabel abgewürgte hand der
kommandantin aus seiner hosentasche und grinst dazu ziemlich dreckig. der
sauerstoff im raumschiff wird knapp und der irre sergej ist der einzige, der
realisiert, dass er nicht für alle bis zur landung reichen wird und mit teambildung
also eher nichts mehr zu holen ist. der junge genfer informatiker (!) nicolas
vivier hat mit „mars-501 – le retour“ eine aberwitzige science-fiction-komödie
geschrieben und sie jetzt mit sechs ebenso jungen und höchst wandelbaren laien
im théâtre contretemps in genf inszeniert. auf der ostseite des kellerraums der
mars, auf der westseite die erde (exakter das centre scientifique de
développement aérospatial du groupement international pour la recherche
physique et biochimique), auf den zehn metern zwischen mars und erde das
publikum. on se bouge et s’amuse formidable. die fünf hochdotierten wissenschaftler
wähnen sich auf dem weg zum heldentum und ahnen nicht, dass die mars-mission
und der finale sauerstoffentzug nur ihrer gezielten entsorgung dient, weil sie –
durch amouröse oder mafiöse bande – den mächtigen zu lästig werden könnten. man
schaut ja immer wieder gern hinter die kulissen der macht, wo der witz und der
wahnsinn siamesische zwillinge sind. diese jungen haben da bereits eine
durchaus präzise und durchaus beängstigende vorstellung. und, ach ja, dieser
irre sergej, der das kommandantinnen-händchen im sack und das
jack-nicholson-grinsen auf dem gesicht und auch sonst noch einiges drauf hat,
heisst im richtigen leben dario brander. musste doch noch gesagt sein.
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