heute vor 75 jahren starb vaslav nijinsky. auf diesen gedenktag hin ist jetzt mein essay „nijinsky. oh ja.“ entstanden. nijinsky revolutionierte den tanz, er pendelte zwischen den geschlechtern, er bewegte sich zwischen genie und wahnsinn, er war ein pionier der unschärfen. „ich bin mann und frau. ich mag die frau. ich mag den mann“, schrieb er 1919 in sein tagebuch. nijinsky war der erste genderfluide weltstar. mein text schlägt einen bogen zu den nijinskys von heute, zu kim de l´horizon, nemo, božo vrećo, conchita wurst. ihnen war er mit seinen ambivalenten figurenzuschreibungen und seinem leben im dazwischen bewusst oder unbewusst ein vorbild: „ein genderfluides leben als möglichkeit, phasenweise oder permanent – das ist nijinskys vermächtnis.“ ein spielerischer umgang mit unschärfen, so lautet seine botschaft und seine einladung an junge, suchende menschen im hier und jetzt – und das fazit meines essays: „mehr nijinsky wagen also! eintauchen ins mit- und nebeneinander der unterschiedlichen inneren anteile und identitäten! es ist dies nicht die lösung aller gesellschaftlichen und individuellen fragen rund um die sexuelle orientierung und der forderungen nach geschlechtlicher selbstbestimmung. doch es kann ein hilfreicher ansatz sein zur deeskalation und entspannung – für die betroffenen, für ihr umfeld, für die gesellschaft. (…) es lebe das spiel, das nach allen seiten offen bleibt. es lebe der tanz im zwischenraum. es lebe die unschärfe zwischen den geschlechtern.“ nijinskys queeres vermächtnis ist ein prima beispiel, wie kunst das richtige leben inspirieren, bereichern, weiterbringen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen