Dienstag, 29. April 2025

SARROCH: SIGHIDA

beim lucerne festival im vergangenen sommer haben die beiden sarden auf den plätzen in der altstadt und vor dem kkl fulminante auftritte hingelegt: der 69jährige mauro palmas mit dem mandoloncello und der 19jährige giacomo vardeu mit seinem organetto und seiner phänomenalen stimme. in luzern hätten sie realisiert, sagen die beiden, dass nicht nur ihre melodien die menschen berühren, sondern vor allem auch die tatsache, wie sehr der altersunterschied von 50 jahren ihre musikalische freundschaft beflügelt. in luzern entstand deshalb die idee zu "sighida", ihrer ersten gemeinsamen cd, die jetzt vorliegt. sighida ist sardisch und bedeutet überlieferung, fortsetzung, nachwuchs. die beiden wollen als duo brücken bauen zwischen generationen, traditionen, stilen. abdullah ibrahim hat da spuren hinterlassen, auch baskische und irische volksmusik klingt durch. "sighida" ist ein bekenntnis - und ein musikalischer leckerbissen. erst recht, wenn man palmas und vardeu in ihrer heimat hört: in sarroch, im süden sardiniens, spielen sie bei der chiesa di san giorgio vescovo di suelli unter freiem himmel, zwischen den vielen olivenbäumen, und wie sie spielen, wie sie mit den augen funkeln, wie sie sich zuzwinkern bei höllisch rasanten stellen, wie sie ganz eins werden mit ihren instrumenten, wie sie versinken in diesem tanz der traditionen und improvisationen und wie diese aussergewöhnliche energie das publikum erfasst - das ist mehr als ein konzert, das ist sardische poesie, das geht tief. im oktober kommen palmas und vardeu wieder in die schweiz. ci vedremo.

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