sonnenschein
bei jedem wetter: mario, der sarde aus borore, ist die gute seele vom
elisabethmarkt. er freut sich am leben, an seinem und an unserem, er strahlt
und erzählt und futtert in seinem häusl in der hintersten ecke des marktes halb
schwabing durch, am mittag die schülerinnen des nahen gymnasiums, am nachmittag
die senioren, am samstag die bussibussis und manchmal auch alle gleichzeitig.
marios „casa sarda“ ist kaum grösser als eine waschküche, aber sie hat´s in
sich: mehr trattoria als marktstand. der absolute höhepunkt sind die antipasti
per due, liebevoll präsentiert auf einer riesigen scheibe pane carasau:
gefüllte peperoncini, gegrillte artischoken und auberginen, eingelegte
zwiebeln, knoblauch-oliven, pecorino sardo, basilikumzipfel, rohschinken- und
coppatranchen, ein kulinarisches und farbliches feuerwerk, cinque stelle. jeden
tag bereitet mario neue pasta-kreationen zu, mit kürbis, speck, feigen, safran,
trüffel, alles con cuore. dazu kommt eine auslage mit erlesensten wurst- und
käseköstlichkeiten, von denen 100 gramm der einfachheit halber alle gleich viel
kosten, ein überzeugendes geschäftsmodell, schliesslich will mario die zeit ja
nicht mit rechnen vergeuden. schon nach unserem ersten besuch blinzelt er uns zu:
„ciao, a domani.“ der kleine sarde ist ein grosser marketing-profi. domani
können wir nicht. ganz bestimmt aber dopodomani.
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