Sonntag, 13. November 2011

HAMBURG: JEKAMI AM THALIA

endlich demokratie im theater. das hamburger thalia-theater, nicht die übelste unter den schauspielbühnen im deutschsprachigen raum (immerhin lieferte sie im märz zum beispiel das erste sujet für dieses blog - bei bedarf nach unten scrollen!!), das hamburger thalia-theater also lädt jetzt sein publikum ein, den spielplan für die saison 2012/13 zu bestimmen. nicht die direktion und nicht die dramaturgie entscheiden, wo's lang geht. nein, die hälfte der produktionen der nächsten spielzeit wird ganz demokratisch vom publikum ausgewählt, bis mitte dezember läuft die abstimmung: die drei stücke mit den meisten stimmen und ein besonders origineller vorschlag werden hingebrettert. man darf sich freuen - auf shakespeare und goethe und schiller. "müssen regisseure irgendwann gegeneinander wahlkampf führen, wer den schmuckeren 'faust' hinkriegt?" fragt schon ganz besorgt die "süddeutsche zeitung". und noch mehr sorgen muss man sich wohl machen, was die vierte demokratie-inszenierung betrifft, den "besonders originellen vorschlag". wie wär's mit - endlich, endlich - "ben hur" in einer ultimativen musical-version, mit wagenrennen rund um den orchestergraben, resp. um die in schauspielhäusern heute gängige vier-mann-combo? die alten römer erobern die bretter, die die provinz bedeuten. das muss man im auge behalten. thalia, quo vadis?

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