Dienstag, 22. September 2020

MÜNCHEN: WIESN ODER NICHT SEIN

 dies ist ein kultur-blog. heute abteilung volkskultur. oktoberfest also. wiesn-vakuum nannte die „abendzeitung“ das gefühl, respektive die krankheit, die derzeit die bayern und auch eine nicht zu unterschätzende zahl von bayerinnen plagt. es sind die risiken und nebenwirkungen eines nicht stattfindenden volksfestes, bei dem normalerweise der kollektive rausch und die kollektive heiterkeit offensichtlich ganz viel zur allgemeinen befindlichkeit, zur psychohygiene ländlicher und urbaner bevölkerungskreise gleichermassen beitragen. man unterschätze die reinigende wirkung der wiesn also nicht. 2020 leidet die volksseele, bleibende schäden nicht ausgeschlossen. so richtig bewusst wurde mir das jetzt, als mir ein tischnachbar aus niederbayern in meinem lieblingsbiergarten mit ernster miene erklärte: „wenn die wiesn noch ein oder zwei mal ausfallen muss, dann können sie dann die selbstmörder reihenweise aus dem teich im englischen garten fischen.“ vom wiesn-vakuum ungebremst zur wiesn-dystopie. da hängt die lederhose gleich noch trauriger im schrank.

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