inseln. inseln inmitten einer pulsierenden metropole. inseln der ruhe,
inseln der kontemplation. rem koolhaas hat die eine geschaffen, die
grosse: für die fondazione prada hat er aus einer ehemaligen
schnapsbrennerei in einem heruntergekommenen aussenquartier mailands ein
riesiges kunstareal geschaffen mit alten und modernen raumelementen und
grosszügigen freiflächen, wo man mit oder ohne kunst stundenlang
verweilen mag, in schier klösterlicher abgeschiedenheit. und wes
anderson zeichnet für die zweite insel verantwortlich, die kleine: im
eingangsbereich dieser fondazione prada hat der amerikanische
filmregisseur die bar luce gestaltet. spätestens seit "the grand
budapest hotel" kennen wir seine vorliebe für schräge innenarchitektur,
seine raumfüllende ironie, seine detailversessenheit. in der bar luce
mischt er architektonische elemente des mailänder kraft- und symbolortes
galleria vittorio emanuele mit sesseln und tischchen aus den fünfzigern
und sechzigern, rosa und zartmint und von hinreissender hässlichkeit.
ein quasi programmierter kultort; kein wunder denn auch, dass sich bei
unserem besuch ein sehr cooles model sehr anzüglich in dieses mobiliar
drapieren und über die flipperkästen falten muss. "un ottimo set", war
auch wes andersons hintergedanke. vor allem aber: "un bellissimo posto
per scrivere un film." so oder so, eine insel in dieser stadt, in der gerade
mal wieder die zukunft beginnt. ein plätzchen für die poesie.
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