„freude und wonne werden sie ergreifen, und schmerz
und seufzen wird weg müssen.“ das ist grammatikalisch zumindest zwiespältig.
aber gut gemeint. johannes brahms legte seinem „deutschen requiem“ worte der
heiligen schrift zugrunde und komponierte dazu eine musik voller feierlicher
trauer und strahlender zuversicht. ein meisterwerk des trostes. in beromünster erklingt es
in der fassung für kammerorchester von ingo schulz. lorenz ganz dirigiert den
singkreis maihof luzern und den kirchenchor beromünster sowie die camerata
musica luzern. die pfarrkirche st.stephan platzt beinahe, der chorraum ist zu
eng für die musikerinnen und musiker, der mensch ist nicht
allein; alles in allem also eine ideale optische umsetzung der
grundthematik. die hingabe dieser wohl hundert laien und einiger weniger profis
beeindruckt und gibt dem werk, das die schönheit des jenseitigen lebens preist
und verspricht, eine zusätzliche optimistische dimension: das sind alles menschen, die
hoffen. durch seine zarten farben und seine tiefe berührt dieses requiem gläubige
und nichtgläubige gleichermassen. als das pianissimo-finale ausklingt,
zwitschert draussen vor der kirche von beromünster vergnügt und völlig
ungeniert ein vogel und verlängert das werk in die von brahms angedachte
richtung. regie des himmels.
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