Samstag, 12. Mai 2012

LUZERN: WARUM JOURNALISTEN TWITTERN SOLLTEN

140 zeichen! was lässt sich schon sagen in dieser kürze? und warum eigentlich gerade mal 140 zeichen? die einwände sind immer die gleichen, einigermassen abgelutscht mittlerweile. viele finden twitter doof und einige finden es total doof. das kann man niemandem verübeln. journalistinnen und journalisten würde eine leicht differenziertere betrachtungsweise dieser 140-zeichen-welt nicht schlecht anstehen. auf twitter können sie nämlich etwas lernen und täglich neu üben, was nicht mehr alle einwandfrei beherrschen: die kunst der gepflegten zuspitzung. einen sachverhalt, eine information mit 140 zeichen gleichermassen präzis wie prägnant auf den punkt bringen, das kann nur, wer die fakten klar vor augen hat. fokussieren, bündeln, feilen, überdenken, feilen, weglassen, neuer anlauf, neue idee, feilen – die kunst des zuspitzens muss trainiert werden, immer wieder aufs neue. auf twitter übt man vor publikum: dass twitternde journalistinnen und journalisten unter ihren followern viele opinion leaders haben, weckt den ehrgeiz, mit den zugespitzten botschaften wirklich wahrgenommen und verstanden zu werden; dass sich unter ihren followern zudem auch viele berufskolleginnen und –kollegen finden (von den mitarbeitenden der srf-regionalredaktionen beispielsweise twittert aktuell knapp die hälfte), garantiert feedback, meistens sogar witzig und meistens sofort. twitter ist eine plapperbude, ein digitaler dorfplatz. twitter kann man aber auch als kreative herausforderung nutzen, gerade im journalismus, als täglichen fitness-parcours fürs hirn. – und jetzt das ganze noch in handlicher twitter-länge: twitter sollte für journalistinnen und journalisten obligatorisch sein: hier lernen und üben sie die kunst des zuspitzens, immer wieder neu. (exakt 140 zeichen, geht doch…)

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