Dienstag, 4. Oktober 2011

BASEL: VENUS MADRID

gabi müller als tosca. karl huber als hamlet. nein. sängerinnen und schauspieler heissen nicht gabi müller oder karl huber. selbst wenn sie hungerbühler (schauspielhaus zürich) heissen, nennen sie sich hunger-bühler. ein bindestrich muss schon sein, alles andere wäre ein no-go (mit bindestrich). auch bei den abgängern der schauspielschulen: ein simpler daniel oder eine laura kommt nicht auf den markt. sie alle heissen heute, ausnahmslos, ben-daniel oder henrike-johanna, nils-amadeus, joris-sébastien. mindestens. bevor sich die bühnen mit ideen, phantasien und utopien füllen, füllen sich die theater mit vielversprechenden namen. schauspielernamen, die gar keine stücke mehr zu brauchen scheinen, sondern selber schon aufmerksamkeit erregen und die phantasie durchgehen lassen. diesbezüglicher höhepunkt ist das ensemble des basler theaters, wie ein blick in die oktober-ausgabe der dortigen theaterzeitung zeigt – und jetzt laut lesen: rainer süssmilch, solenn‘ lavanant-linke, florian müller-morungen, sigrun schneggenburger, chantal le moign, yannick freudenmann, soledad steinhardt und – achtung – venus madrid (zu sehen in „my fair lady“). kommt auf die bühne, leute, und singt keinen wagner und spielt keinen tschechow, sondern erzählt uns die geschichten und die geheimnisse eurer namen. wir beginnen mit venus madrid.

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