Donnerstag, 6. Mai 2021

MÜNCHEN: DIE DEUTSCHE ERREGUNGSKULTUR

und wieder wird eine sau durchs dorf gejagt. und noch eine. und noch eine. und hinterher jagen die sozialen medien mit ihren hashtags. eine sau, ein hashtag, eine grosse aufregung, die nächste sau, der nächste hashtag, die nächste grosse aufregung: #umweltsau, #boehmermann, #sofagate, #impfzwang, #allesdichtmachen. die ausser rand und band geratene deutsche erregungskultur, wo sich anlass und ausmass oft umgekehrt proportional verhalten, fällt den deutschen selber gar nicht (mehr) auf. dachte ich. bis jetzt. doch die „süddeutsche zeitung“ hat sich dazu nun durchaus auch ihre gedanken gemacht und sie in allerliebste worte gekleidet: „die in diesem land so unaustreibbar beheimatete neigung, jederzeit etwas zu finden, was man kritisieren kann, selbst wenn das vorletzte thema noch nicht ganz durchgeschimpft ist. (…) es ist wurscht, dass sich das nölthema des einen tages oft mit dem nölthema des nächsten tages widerspricht – hauptsache, es kann genölt werden.“ exakt, #hauptsacheeskanngenöltwerden

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen