über hamsterkäufe - oder so - hat sich bereits der spanische
jesuit balthasar gracián, der von 1601 bis 1658 lebte, seine gedanken gemacht.
unter den rund 300 sentenzen und maximen, die er in seinem „handorakel und
kunst der weltklugheit“ versammelte und weitergab, findet sich auch diese (nr.
82 in der reclam-ausgabe): „nichts bis auf die hefen leeren, weder das schlimme
noch das gute. ein weiser führte auf mässigung die ganze weisheit zurück. das
grösste recht wird zum unrecht; und drückt man die apfelsine zu sehr, so gibt
sie zuletzt das bittre. (…) sogar der geist wird stumpf, wenn man ihn bis aufs
letzte anstrengt: und blut statt milch erhält, wer auf eine grausame weise
abzapft.“ gracián ist ein wenig aus der mode und in vergessenheit geraten. und
doch scheint er gerade in unserem quartier viele heimliche oder unbewusste
anhängerinnen und anhänger zu haben: keine corona-bedingten hamsterkäufe, in
keinem einzigen laden.
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