Samstag, 20. August 2022

MOGHEGNO: VENTO DI VITA VERA

die kleine piazza in moghegno piazzte aus allen nähten: die 250 sessel, die das filmfestival von locarno für die première von „vento di vita vera“ im maggiatal freundlicherweise zur verfügung stellte, reichten bei weitem nicht. die leute standen auch auf der terrasse der osteria, vor den häusern, im gässlein. ein tolles echo für uns filmemacher (nicole lechmann in der hauptrolle, regie kurt koller, kamera andrea capella, musik marco zappa, drehbuch christoph brander). der filmessay aus dem val bavona bewegte die menschen auch über die grandiosen landschaftsbilder hinaus. ziel erreicht. wo ist meine heimat? wo gehöre ich hin? soll ich weggehen? soll ich zurückkehren? diese fragen schienen vor allem den tessinerinnen und tessinern im publikum nahe zu gehen, weil sie für viele von ihnen schon einmal existenziell waren oder immer noch sind: „das wichtigste, egal ob man bleibt oder weggeht, ist das gefühl, immer wieder etwas zu entdecken“, sagt die schriftstellerin doris femminis, die in cavergno aufgewachsen ist und seit über 20 jahren in der romandie lebt, im film: „ich bin sehr verwurzelt hier, aber ich glaube, dass aus wurzeln blüten und früchte entstehen, die auch anderswo wachsen.“ rachele gadea-martini, die geschäftsführerin der fondazione valle bavona, machte dem team auf der piazza das grösste kompliment: „sie sind den orten und den menschen mit viel geduld und respekt begegnet und haben die themen und die geschichten mit grosser sorgfalt ausgewählt und zusammengefügt. ich habe die poesie und die reflexion in ihrer arbeit gespürt. dieser blick von aussen hilft uns, zu wachsen und zu reifen.“ grazie, rachele. grazie, bavona. es war eine grossartige erfahrung, diesen film zu machen. 

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