die kleine
piazza in moghegno piazzte aus allen nähten: die 250 sessel, die das
filmfestival von locarno für die première von „vento di vita vera“ im maggiatal
freundlicherweise zur verfügung stellte, reichten bei weitem nicht. die leute
standen auch auf der terrasse der osteria, vor den häusern, im gässlein. ein
tolles echo für uns filmemacher (nicole lechmann in der hauptrolle, regie kurt
koller, kamera andrea capella, musik marco zappa, drehbuch christoph brander).
der filmessay aus dem val bavona bewegte die menschen auch über die grandiosen
landschaftsbilder hinaus. ziel erreicht. wo ist meine heimat? wo gehöre ich
hin? soll ich weggehen? soll ich zurückkehren? diese fragen schienen vor allem
den tessinerinnen und tessinern im publikum nahe zu gehen, weil sie für viele
von ihnen schon einmal existenziell waren oder immer noch sind: „das
wichtigste, egal ob man bleibt oder weggeht, ist das gefühl, immer wieder etwas
zu entdecken“, sagt die schriftstellerin doris femminis, die in cavergno aufgewachsen
ist und seit über 20 jahren in der romandie lebt, im film: „ich bin sehr
verwurzelt hier, aber ich glaube, dass aus wurzeln blüten und früchte
entstehen, die auch anderswo wachsen.“ rachele gadea-martini, die
geschäftsführerin der fondazione valle bavona, machte dem team auf der piazza
das grösste kompliment: „sie sind den orten und den menschen mit viel geduld
und respekt begegnet und haben die themen und die geschichten mit grosser sorgfalt
ausgewählt und zusammengefügt. ich habe die poesie und die reflexion in ihrer
arbeit gespürt. dieser blick von aussen hilft uns, zu wachsen und zu reifen.“
grazie, rachele. grazie, bavona. es war eine grossartige erfahrung, diesen film
zu machen.
Samstag, 20. August 2022
MOGHEGNO: VENTO DI VITA VERA
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