Mittwoch, 21. März 2018

MILANO: THE DREAM MACHINE IS ASLEEP

mal ein interview mit einem zirkuspferd führen. oder mit einem jagdhund. was würde man die fragen? was würden die antworten? überraschendes, irritierendes, menschliches? solche frage- und antwortspiele sind bestandteil der grossen ausstellung „the dream machine is asleep“, die die prager künstlerin eva kot’átková im pirelli hangar bicocca zeigt, dem genialen neuen kunstareal in der nördlichen peripherie mailands. auf 15‘000 quadratmetern soll die kunst hier – „totalmente gratuito“ – auch dem breiten publikum zugänglich gemacht werden. da sind träume bestimmt kein schlechter ansatz. haben wir das träumen verlernt? und wie verhängnisvoll ist das für uns, für die politik, für die welt? mit installationen und skulpturen, verspielten objekten und theaterrequisiten lädt kot’átková dazu ein, sich von den phantasie- und bilderwelten der kinder inspirieren und zum vermehrten träumen verführen zu lassen. in einem video setzen sich tschechische kinder in neun lektionen mit der verdauung auseinander, durchqueren lustvoll den darm eines drachens, füllen krimskrams in einen immer grösser werdenden bauch, sinnieren über ängste und körperliche defekte. träume sind, so anschaulich hat das noch niemand gezeigt, die verdauung der seele und der ursprung neuer visionen und parallelwelten. deshalb ist diese schau in mailand nicht nur ein ausgesprochen sinnliches spektakel, sondern auch ein hochpolitisches.

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