the
city as engine of tolerance. ganz ohne fragezeichen haben die technische
universität münchen, das goethe-institut und die kammerspiele den titel ihres
symposiums formuliert. beispiele? das tentative collective in karachi hat einen
klapprigen pick-up zum mobile cinema umgebaut. damit fahren die künstler in die
quartiere, beamen provokative und poetische filmfetzen auf hauswände und
brachen, die leute bleiben stehen, bilden trauben, diskutieren, professoren und
verkäuferinnen, leute vom land und leute, die schon immer hier gelebt haben.
die sequenzen dauern maximal 20 minuten, denn nach 20 minuten tauche meistens
die polizei auf und verjage die künstler. die diskussion ist bis dann
angezettelt, ziel erreicht. die situation der zuwanderer in karachi, são paulo,
shenzhen und paris (#archidebout) ist zu unterschiedlich, als dass die
vorgestellten beispiele gegenseitig praktischen nutzwert entfalten könnten.
doreen heng liu, die architektin aus shenzhen, stellt immerhin eine griffige
formel in den raum, die alle unterschreiben können: „exchange creates energy.“ es
steckt viel kraft in den städten. doch toleranz ist für überraschend viele hier ein
negativ konnotierter begriff: „there is a big difference, if tolerance is the
opposite of intolerance or if it is the opposite of welcoming”, sagt renato
cymbalista, der stadtplaner aus são paulo. dulden allein genüge nicht. und
genau das ist der haken an diesem siebenstündigen diskussionsmarathon: die
grossen abwesenden sind die politikerinnen und politiker. no exchange, no
energy.
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