das kkl sei das vorbild gewesen für ihr lac (lugano arte e cultura),
sagen die luganesi gerne. da muss man als luzerner schon mal kurz
vorbeischauen. lugano im mildesten herbstlicht, giornata
dell'inaugurazione. "il lac è il nuovo cuore pulsante di lugano,
crocevia culturale tra il nord e il sud dell'europa." das pulsierende
herz besteht zunächst einmal aus viel grünem granit (aussen) und viel
birnbaumholz (innen). den granit und das holz kombiniert der tessiner
architekt ivano gianola oft und nicht immer nachvollziehbar mit metall
und/oder glas, dazu da ein kühnes fenster und dort ein labyrinthischer
korridor. nur: kein durchgängiges konzept, keine klare geste. der
birnbaumholz-konzertsaal atmet den kühl-abweisenden charme der grossen
halle des volkes in peking. für 210 millionen hätte das lac ja durchaus
auch ein wurf werden können. immerhin: die lage am see, die tolle
piazza, die ins ensemble integriert ist, und das grosszügige,
lichtdurchflutete atrium haben das potenzial, das lac tatsächlich zum
treffpunkt und zur crocevia culturale werden zu lassen. am ersten tag
fühlen sich die luganesi zwischen granit und nino rota und birnbaumholz
und gioacchino rossini ganz offenkundig sehr wohl. erste anzeichen einer
herzensangelegenheit. das wäre dann die wirkliche parallele zum kkl in luzern.
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