Montag, 22. Oktober 2012

HANGZHOU: MO WHO?

mo yan also. mo who? als bekannt wird, dass der literatur-nobelpreis dieses jahr dem chinesischen schriftsteller mo yan verliehen wird, bin ich in hangzhou (im westen kennt man diese stadt nicht mal dem namen nach, für die chinesen ist sie das paradies auf erden). ich mache die probe aufs exempel, besuche verschiedene buchhandlungen und erkundige mich nach werken von mo yan. mo who? die verkäuferinnen und verkäufer haben keine ahnung, wer das ist. geschweige denn hätten sie seine bücher in der auslage oder auf lager. schon seltsam: chinesische buchhändler kennen den chinesischen literatur-nobelpreisträger nicht. stolz ist hier niemand auf diesen preis, auch der staat nicht - obwohl mo yan im westen als staatsdichter abgestempelt wird. die offizielle "china daily" schreibt tags darauf, die chinesische literatur habe bedeutend besseres zu bieten und irgendwelche benotungen und befeuerungen aus schweden brauche sie schon gar nicht. eine buchhändlerin löst das problem mit chinesischer eleganz: schon im zweiten satz landet sie bei den e-learning-programmen und bietet mir so was wie "perfekt chinesisch in drei wochen" an. die botschaft ist klar: lerne zuerst chinesisch, bevor du dich nach irgendwelchen unbekannten dichtern erkundigst. 

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