sechs männer, sechs ikea-montageanleitungen, ein
ziel: stuva, das hochbett fürs kinderzimmer, muss auf die bühne des luzerner
theaters gebaut werden. zügig kommen sie voran mit schrauben und
zusammenstecken, sie plaudern dabei, machen witze und ab und zu wird’s ganz
philosophisch. sechs männer hat das luzerner theater gecastet, laienschauspieler
zwischen 34 und 72, ganz unterschiedliche typen, aber alle sind sie söhne und
alle sind sie väter. regisseur max merker gelingt mit „väter“ eine sehr
persönliche annäherung an familienmodelle und generationenfragen. ganz
natürlich, ganz selbstverständlich geben die sechs privatestes preis: „ich habe
lange gesagt, wenn das nicht mein vater wäre, dann hätte ich keinen kontakt zu
ihm“, sagt matthias. „ich habe meinen vater eigentlich erst mit 13
kennengelernt, da hatte er schon graue haare“, sagt selmir. sobald das bett
steht, wird der – unter schweizer männern offenbar unvermeidliche – grill aufgefahren,
dazwischen gibt’s hübsche exkurse zu „star wars“, zu darth vader und luke
skywalker, der berühmtesten und belastetsten vater-sohn-beziehung der populärkultur. ja, es ist
nicht einfach mit den vätern, und dann wird’s trotz popcorn vom grill und bier ganz
nachdenklich bis traurig. diesen bekenntnissen und diesem ringen kann man sich
nicht entziehen, sie führen ganz unmittelbar zur eigenen situation, zur eigenen
familie. eines ist allen sechs auf der bühne gemein: sie wollen sich mehr,
intensiver, anders um ihre kinder kümmern als ihre väter dies taten. michi
bringt’s auf den punkt: „ich habe wahnsinnig mühe, wenn einer sagt: ‚ich muss
meine kinder hüten.‘ als vater musst du deine kinder nicht hüten, das sind
deine kinder!“
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