das
büro der verstorbenen stararchitektin zaha hadid, herzog & de meuron, jean
nouvel, henning larsen, david chipperfield – die champions league der
architekten beteiligte sich am wettbewerb fürs neue münchner konzerthaus. doch
abgeräumt hat das international kaum bekannte büro cukrowicz nachbaur aus
bregenz. die vorarlberger entwarfen als hülle um die drei konzertsäle eine sich
nach oben verjüngende, transparente scheune, die nächtens, wenn die musik
spielt, in die stadt hinaus leuchtet. eine bestechende idee. „die architektur
ist die komplizin der musik. es ist ihre rolle, die sucht des musikliebhabers
zu verstärken.“ das schrieb jean nouvel in seinem konzept für münchen; es
trifft, genau so poetisch und genau so ultimativ, auch auf das siegerprojekt
zu. jetzt, wo die 31 ergebnisse des wettbewerbs mit modellen, plänen und
visualisierungen zu besichtigen sind, darf man auch sagen, dass cukrowicz
nachbaur den mit abstand wärmsten, elegantesten grossen konzertsaal
präsentieren. bei den anderen: mehrheitlich schummrige höhlen oder kubische
kühlräume, wo die musik wahlweise ersticken oder erfrieren würde (diese architekten waren vermutlich noch nie in einem konzert). bei den siegern dagegen:
viel holz, weiche linien, behaglichkeit. nur mit dem standort der neuen musikscheune wird man sich
noch anfreunden müssen. das werksviertel, hinter den gleisen des münchner
ostbahnhofs, ist eher ein ort für tatort-kommissare als für
konzertbesucherinnen. doch man kann es auch anders drehen. es gibt neben brachen und werkhallen auch ein paar
coole läden hier und ein paar coole clubs; das werksviertel ist quasi das
hafenviertel einer stadt ohne hafen. und hafenviertel sind ja, von riga bis
lissabon, nach wie vor ziemlich hip.
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