elbphilharmonie.
elphi. mein erstes mal. für ein seit monaten ausverkauftes konzert im letzten
moment doch noch zwei tickets ergattert. das opus summum von gustav mahler im
opus summum von herzog und de meuron: was für ein ort für dieses werk. die
symphonie nr. 8 in es-dur von mahler beschäftigt ein orchester mit 135
musikerinnen und musikern, zwei konzertchöre und einen kinderchor, fünf
solistinnen und drei solisten; sie wurde nach ihrer uraufführung 1910 deshalb auch
symphonie der tausend genannt – und vom „spiegel“ „mahlers riesenschwarte“. „denken
sie sich, dass das universum zu tönen und zu klingen beginnt“, sagte mahler
selber; er verwob hier einen mittelalterlichen pfingsthymnus und die
faust-schlussszene zu einem 90 minuten wabernden wunderwerk, das sämtliche
themen des daseins streift und transzendiert und sämtliche musikalischen
möglichkeiten und grenzen auslotet. schon bei den einleitenden tutti-takten („veni
creator spiritus“) überzieht, spürbar, eine kollektive gänsehaut das publikum.
es dirigiert der mahler-spezialist eliahu inbal, der kurzfristig für den
erkrankten kent nagano einsprang, und es ist umwerfend, mit welcher konzentration
und kraft der 81jährige diese kiste zusammenhält und wie er ohne ausgiebige
vorbereitung diesen neuen und aussergewöhnlichen raum im griff hat und
plastisch zu füllen vermag. die akustik? sie bringt
dieses monumentale werk zum strahlen, das publikum hört nicht einfach, sondern
wird gleichsam eingetaucht, wird teil des gewaltigen musikkosmos; einzig die
ganz, ganz zarten passagen strahlen ein wenig zu grell. aber ob das an der
akustik liegt? oder am orchester? am dirigenten? an meinem platz (bereich b,
reihe 3, platz 8 – ziemlich vorne, ziemlich links, ziemlich nahe bei den
violinen)? oder an meinen ohren? who knows? die gesamtwirkung wird dadurch
keineswegs getrübt. diese phantastische musik in diesem phantastischen raum –
ein wort dominiert danach im publikum: überwältigend.
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