Montag, 10. Februar 2014

WINTERTHUR: JOURNALISMUS 2014 FF.

„in nur zehn jahren ist der boulevard-journalismus zum mainstream-journalismus geworden“, stellt soziologie-professor kurt imhof fest und prophezeit: „in zukunft dominiert in den medien visualisiertes human-interest-kurzfutter – anschwellende einfalt.“ ein jung-redaktor von „blick am abend“ bemerkt: „es fehlen einfach die fünf minuten, um mehr hintergrund zu bringen.“ die holländische medien-dozentin hille van der kaa sagt: „die grenze zwischen journalismus und aktivismus ist im digitalzeitalter noch stärker verschwommen.“ daniel binswanger vom „magazin“ ist überzeugt: „die srg wird umso wichtiger, je stärker die anderen medien personal und qualität abbauen.“ auch der stellvertretende srf-direktor hansruedi schoch glaubt, dass qualität zunehmend mehr zählt: „die grossen zeiten stehen bevor.“ – an der tagung der srg deutschschweiz zur zukunft des journalismus in winterthur herrscht tiefe einigkeit, dass der schrott auf der einen seite massiv zunehmen und die qualität auf der anderen seite deshalb immer wichtiger wird. absolut nicht einig sind sich referentinnen und diskussionsteilnehmer, ob auch modelle funktionieren, d.h. geschäftsfähig und nachhaltig sind, die schrott und qualität unter einem dach/titel miteinander kombinieren: katzenbilder neben edelfedern, politische recherchen neben promi-quark. wir müssen huffpost, buzzfeed und watson im auge behalten.

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