Freitag, 9. August 2013

PFÄFFIKON: DER ZÜRI-GRÖSSENWAHN

in jeder waldlichtung und in jeder einigermassen idyllischen bucht lauert ein freilichttheater. jetzt also auch noch „aida“ in pfäffikon, open-air am pfäffikersee, mit der unvermeidlichen noëmi nadelmann. zur première heute hat festival-chef george egloff ceos von börsenkotierten unternehmen und nationalräte eingeladen, die crème de la crème, wie er dem „züritipp“ verriet: „wir haben darauf verzichtet, b- und c-promis einzuladen. das bringt keine wertschöpfung.“ klar doch, oper nicht als gesamtkunstwerk, sondern als geldmaschine, schliesslich war herr egloff in seinem früheren leben ceo von ticketcorner. aber es kommt noch dicker: ganz beiläufig schreibt der „züritipp“ den durchaus bemerkenswerten satz, der opernevent im oberland wolle „mit bregenz und verona in der gleichen liga“ spielen. nach bregenz pilgern jahr für jahr 200‘000 zuschauerinnen und zuschauer (umsatz 20 millionen €), nach verona 500‘000 (umsatz 23 millionen €). die sieben vorstellungen von egloffs „aida“, die übrigens mal verdis „aida“ war, sind nicht ausverkauft. der züri-grössenwahn schwappt über die ufer des pfäffikersees.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen