Samstag, 3. August 2013

MÜNCHEN: BESCHRÄNKE NICHT DEN UNBESCHRÄNKTEN

grösster wunsch? meine kinder wiederzusehen! grösster fussballer aller zeiten werden! strassenkindern helfen! drei schöne kinder und star-psychologin werden! leuten helfen, die schwach sind! reich werden und ein moralisches leben führen! meine familie in brasilien besuchen! millionär werden! hip-hop-star werden! beschränke nicht den unbeschränkten herrn! musik machen! meinen platz zu finden! star werden! leute glücklich machen, probleme lösen! entertainer/comedian werden! tanzschule eröffnen! – das sind die grössten wünsche von 16 jungen flüchtlingen aus nigeria, senegal, sierra leone und sozial benachteiligten jugendlichen in münchen. im rahmen des projekts „on stage – kultur im sozialraum“ hat der regisseur laurenz leky mit ihnen das stück „unsere münchner freiheit“ entwickelt, das sich ans märchen von den bremer stadtmusikanten anlehnt: gemeinsam einen traum verwirklichen. das hat enorm viel afrikanischen charme, und trotz einer überdosis europäischer sozial- und theaterpädagogik überwiegen der rhythmus, die spiellust, der drang nach freiheit. wir freuen uns an diesen schwarzen energiebündeln und müssen immer wieder an das riesenplakat denken, das zurzeit an der fassade des residenztheaters hängt: „die realität ist für diejenigen, die ihre träume nicht aushalten.“

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