Montag, 8. Juli 2013

GISWIL: ANDALUCIA MEETS MUOTATHAL

überschäumendes temperament gehört nicht zu den herausragendsten eigenschaften der obwaldner. deshalb laden sie sich das temperament einfach immer wieder ein. dieses jahr zum beispiel die familia bermudez aus andalusien als gasttruppe am volkskulturfest "obwald" im wald bei giswil. der feurige flamenco-clan bretterte mit einer wucht über die open-air-bühne, dass man hoffte, eine der vielen schreinereien in obwalden biete einen 24-stunden-notfalldienst. mit zittern, stampfen, beben und mit teils diabolischer mimik erzählten sie geschichten voller glut. bis zu 240 schläge pro minute, steht im programmheft; ich bin restlos überzeugt, dass es teilweise noch deutlich mehr waren. nicht ganz einfach, diese ausgangslage, für die muotathaler, die als zweite gastregion den beweis anzutreten hatten, dass es der entfesselte klopftanz (vulgo: bödälä, oder im muotathal gäuerlä) auch in den alpinen gegenden durchaus weit gebracht hat. doch auch die schweizer zeigten faszinierende holzschuh-und-balz-akrobatik. den totalen kontrast zu dieser rast- und grenzenlosen bretterei lieferte dann "natur pur" ebenfalls aus dem muotathal, sechs junge männer, die den naturjuiz von ihren vätern erlernt haben, in seiner reinsten, ehrlichsten form, klar und hell und aus tiefster seele. auch das ist feuer. höhenfeuer.

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